Funktionsweise FAuH
Das Prinzip der Fischaufstiegshilfen ist stets dasselbe: Den Fischen – und auch anderen Wasserorganismen wie z.B. Flusskrebsen oder Makrozoobenthos – soll die gefahrlose Überwindung eines Hindernisses flussaufwärts ermöglicht werden. Die Tiere suchen in den Gewässern aktiv einen Durchgang, den sie überwinden können und orientieren sich dabei an der Strömung. Mit einer sogenannten Leitströmung am Fusse des Hindernisses kann man die Fische in das für sie errichtete Bauwerk locken. So wird das natürliche Verhalten von aufwärtsschwimmenden Tieren bei der Konstruktion genutzt, um die Tiere über das Hindernis zu bringen.
Grundsätzlich sollten die Fischaufstiegshilfen von allen Fischarten in all ihren verschiedenen Entwicklungsstadien genutzt werden können und das zu jeder Jahreszeit. In der Praxis ist dies jedoch aufgrund der verschiedenen Ansprüche der Tiere kaum realisierbar. Man kann daher davon ausgehen, dass jedes Hindernis, auch mit FAuH, eine Selektionsbarriere für die Fischfauna darstellt.
Dimensionierung von FAuH
Für die Funktionstüchtigkeit einer FAuH ist eine angepasste Dimensionierung essenziell, die auf die im Fluss vorkommenden Fischarten und ihre Altersstadien angepasst ist. Als grobe Faustregel bestimmt die grösste vorkommende Fischart dabei die Masse der FAuH und die kleinste respektive schwimmschwächste Fischart bestimmt die maximalen Fliessgeschwindigkeiten. Es gibt zahlreiche Fachliteratur und Leitfäden aus denen die genaue Dimensnionierung entnommen werden kann (Bsp: DWA-M 509 (DE), Leitfaden zum Bau von Fischaufstiegsanlagen (AT), Fischaufstiegsanlagen in Bayern (DE), Handbuch Querbauwerke (DE)).
Die Schweiz verfügt über keine eigene detaillierte technische Anleitung zum Bau von FAuH, hierzulande wird meistens auf das DWA-Merkblatt zurückgegriffen. Eine im Jahr 2022 erschienenen Publikation im Aufrag des Bundesamts für Umwelt (BAFU) fasst allerdings den aktuellen Wissensstand zum Bau von Fischwanderhilfen zusammen, definiert Planungsvorgaben und zeigt deren Anwendung anhand von Praxisbeispielen auf.